„Juden Schedelstatt“
Während das Land in der Zeit des Nationalsozialismus von jüdischen Menschen gewaltsam entvölkert wurde, erhielten sich bis heute in unterschiedlichen Archiven schriftliche Zeugnisse ihrer Existenz über Jahrhunderte hinweg. Im Staatsarchiv Würzburg, findet sich unter der Signatur Würzburger Risse und Pläne I/48 ein Gemarkungsplan von 1687 mit der „Juden Schedelstatt“ zwischen Iphofen und Rödelsee. Unter der Signatur Landratsamt Kitzingen 2112 blieben die Friedhofsordnung Rödelsee 1889 und die Statuten über das Beerdigungs- und Gebührenwesen des Israelitischen Friedhofsbezirks Rödelsee 1919 erhalten. Im Archiv des Fördervereins ehemalige Synagoge Kitzingen findet sich im Kassenbuch der Friedhofskorporation Rödelsee von 1843 als „Abschrift der Abschrift“ der Aufnahme Vertr(a)g des Todengräbers Samson Caron. Ebenda liegt ein Protokoll über die Versammlung der Kultusvorstände des Bezirksfriedhofs Rödelsee, 16. Mai 1875 vor. Alle diese Archivalien geben Einblick in ein gut organisiertes jüdisches Gemeinwesen, dem die ordnungsgemäße Bestattung der Toten nach den Vorgaben der Torah und den Regeln irdischer Gerechtigkeit oberstes Anliegen war.
Jesko Dohna, Castell, und Reinhard Hüßner, Wiesenbronn, recherchierten und transkribierten die historischen Dokumente. Ihnen und den genannten Archiven gebührt ausdrücklicher Dank für die Möglichkeit der Veröffentlichung