Lange wurde tradiert, dass die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Iphofen mit dem „Rintfleisch-Pogrom“ 1298 endete. Es gab danach keine größere jüdische Gemeinde mehr, jedoch lebten auch in den folgenden Jahrhunderten Juden mit ihren Familien in Iphofen, die vor allem als Kaufleute für die Stadt bedeutsam waren.
Jüdinnen und Juden wurden in Dornheim erstmals im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die Synagoge erbaute man 1848/49 neu. Es gab auch ein israelitisches Schulhaus. Die Gebäude wurden bei Luftangriffen im April 1945 zerstört. Für das Jahr 1851 sind 65 jüdische Personen belegt. Ihre Zahl nahm stetig durch Wegzug und Versterben ab. Die beiden letzten in Dornheim verbliebenen Jüdinnen wurden 1941 in das Behelfslager Riga-Jungfernhof deportiert. Eine dritte Dornheimer Jüdin, die aus Fürth zurückgekehrt war und ebenfalls nach Riga gebracht wurde, überlebte als einzige. Bekannt sind bis jetzt 17 weitere in Dornheim gebürtige Jüdinnen und Juden, die ermordet wurden.
Ein Zinsbuch aus dem 17. Jahrhundert belegt erstmals einen jüdischen Einwohner Nenzenheims. Die Synagoge errichtete man 1895 am Platz des Vorgängerbaus neu. Der Bau beinhaltete auch die Religionsschule, die Lehrerwohnung sowie die Mikwe. 18 von den 1933 im Ort lebenden 32 Jüdinnen und Juden wanderten u.a. nach Nordamerika und Palästina aus. In der Pogromnacht 1938 wurde das Synagogengebäude stark zerstört. Die letzten vier in Nenzenheim wohnhaften jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner wurden 1942 deportiert und ermordet. Bekannt sind bis jetzt insgesamt 33 in Nenzenheim gebürtige Jüdinnen und Juden, die den Holocaust nicht überlebten.
Susanne Kornacker