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Die jüdische Gemeinde Marktbreit

Die jüdische Geschichte Marktbreits reicht bis in das 15. Jahrhundert zurück.

 

Die neuzeitliche jüdische Gemeinde entstand im Jahre 1636 – Franz von Hatzfeld, Bischof von Würzburg, gab jüdischen Personen gegen hohe Schutzgeldzahlungen das Niederlassungsrecht. 1643 trat das Haus Schwarzenberg die Erbschaft der Seinsheim an. Ein Jahr später genehmigte Graf Schwarzenberg die Ansiedlung jüdischer Familien.

 

Bereits um 1700 stellte Marktbreit eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden in der Region. So wurde hier der Sitz eines Oberrabbinats geschaffen. Einen anschaulichen Höhepunkt stellt der Bau des Wertheimer Hauses dar. Dieses vom jüdischen Kaufmann Samson Wertheimer in Auftrag gegebene Handelshaus wurde vom bekannten Architekten Joseph Greissing entworfen.

 

Im 19. Jahrhundert hatte die jüdische Gemeinde ihre Blütezeit. Ende des 19. Jahrhunderts betrug der jüdische Bevölkerungsanteil fast 14 %. Danach war ein steter Rückgang zu verzeichnen.

 

Am 10. November 1938 wurde die 1885 errichtete Synagoge in der Schustergasse geschändet und deren Inneneinrichtung zerstört. Ebenso wurden mehrere jüdische Wohnungen verwüstet. Bis 1941 konnten über 80 Marktbreiter Jüdinnen und Juden emigrieren. 1942 wurden die verbliebenen jüdischen Bürgerinnen und Bürger deportiert.

 

Christiane Berneth